Overshoot Day 2016: Kreislaufwirtschaft als Lösungsansatz für ein ressourcenschonenderes Wirtschaften

27.07.2016 - Hallein

Wien, 21. Juli 2016 – 1 ½ Planeten wären notwendig, um den derzeitigen Ressourcenverbrauch der Menschheit zu stillen und dabei den aktuellen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig werden global gesehen Schätzungen zufolge 3,5 Millionen Tonnen Müll pro Tag produziert. Verschwendung und unüberlegter Konsum werden langfristig zum Problem für Mensch und Natur.

„Lag der Overshoot Day in den 1970-er Jahren noch im Dezember, findet er heuer bereits am 8. August statt. Wir haben also schon im Sommer die natürlichen Ressourcen, die bis Jahresende zur Verfügung stehen, aufgebraucht. Ab dann leben wir auf Pump und verbrauchen mehr, als die Erde im gleichen Zeitraum produzieren kann,” erläutert Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich, „Es ist höchst an der Zeit, mit Wirtschaft und Politik gemeinsam Lösungsmodelle für ein nachhaltigeres Wirtschaften zu finden.”

Ein innovatives Konzept heißt Cradle to Cradle. Es steht für „Von der Wiege zur Wiege” und nimmt sich den Kreislauf der Natur zum Vorbild. Denn dieser kennt keine Abfälle, die nicht wieder verwertbar sind. Das heißt für Cradle to Cradle wird jeder Produkt-Bestandteil auf Umweltverträglichkeit geprüft – und so am Lebensende wieder zu einer neuen Ressource.

Weltweit sind derzeit mehr als 350 Produkte “Cradle to Cradle” zertifiziert. Obwohl es hierzulande noch viel Wachstumspotential in diesem Bereich gibt, sind einige Produkte auch in Österreich erhältlich. Das Unternehmen Erdal in Hallein arbeitet schon seit Jahren nach Cradle to Cradle. Mag. Franz Studener, Geschäftsführer der Erdal GmbH, die bereits drei Cradle to Cradle Gold zertifizierte Frosch Reinigungsprodukte am Markt anbietet, schildert die Herausforderungen seines Unternehmens so: „ Es reicht nicht, nur kritische Inhaltsstoffe aus dem Produkt zu entfernen. Cradle to Cradle geht weiter und passt den gesamten Produkt-Lebenszyklus an biologische und technische Kreisläufe an. Aus Erzeugersicht ist das richtige Produktdesign dabei das Um und Auf. Denn es ist entscheidend, die richtigen Dinge richtig zu machen.”

Bei den Frosch PET-Verpackungen verwendet Erdal zu 100 % Recyclat, das zu 20 % aus den Sammlungen “Gelber Sack/Gelbe Tonne” stammt. Dadurch konnte seit zwei Jahren für die ganze Firmengruppe auf 60 Mio. Stück Original PET-Flaschen aus Erdöl verzichtet und dadurch viel Erdöl und auch CO2 eingespart werden. “Insgesamt wurde der CO2-Ausstoß pro Abfüllmenge in den letzten zehn Jahren um ca. 80 % reduziert. Der Gesamtenergieverbrauch pro Abfüllmenge konnte im selben Zeitraum halbiert werden”, so Mag. Franz Studener.

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Im Bild von links: Mag. Franz Studener (Geschäftsführer Erdal GmbH), Andrea Johanides (Geschäftsführerin WWF Österreich)