Treffen der Pioniere – neue Impulse für die Kreislaufwirtschaft
Rund 100 Vertreter aus nachhaltigen Unternehmen aus verschiedenen Branchen sowie aus Politik und Wirtschaft tauschten sich in Wien unter dem Motto „Transformation der Industrie und Wirtschaft“ zu den Wandlungsprozessen der Industrie im Zuge der Kreislaufwirtschaft aus.
Bei der „Diskussion der Pioniere“ kamen CEO’s namhafter Unternehmen und Vertreter aus der Politik auf dem Podium zusammen. Reinhard Schneider, geschäftsführender Gesellschafter der Werner & Mertz GmbH und Initiator der Recyclat-Initiative, erläuterte in der Diskussion die Pionierleistungen der Recyclat-Initiative und wie durch eine enge Zusammenarbeit zukunftsweisende Entwicklungen im hochwertigen Kunststoffrecycling erzielt werden können.
„Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie eine nachhaltige Lebensweise mehrheitsfähig werden kann. Die Überwindung des vermeintlichen Widerspruchs zwischen Ökologie und Leistungsfähigkeit von Reinigungsmitteln ist dabei unser Anliegen. Konkret bedeutet dies, mit allen wesentlichen Elementen unseres Produktes, das heißt, bei Rezeptur, Verpackung und Produktionsumständen, mindestens eine Entwicklungsgeneration vor der bisherigen ökologischen Benchmark zu liegen“, so Reinhard Schneider, „mit unserer neuesten Entwicklung von PE- Verpackungen aus Post Consumer Recyclat zeigen wir auf, wie echte Kreislauffähigkeit aussieht. Wir schaffen Tatsachen, wo andere Unternehmen noch Visionen haben oder Versprechungen machen: Der Mittelstand kann hier eine echte Vorreiterrolle übernehmen.“
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion „Schließung des Kreislaufs“, bei der neben Vertretern der Politik vornehmlich die Entwicklungsabteilungen der anwesenden Unternehmen zu Wort kamen, zeigten die Vertreter von Werner & Mertz die jüngsten Entwicklungen, die im Rahmen der Recyclat Initiative erreicht wurden. Frank Vancraeyveld, CEO von tana-Chemie und Immo Sander, Leiter der Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz äußerten sich zur Entwicklung von Verpackungen sowie von Reinigungsflüssigkeiten im Sinne des Cradle to Cradle™-Prinzips.
Frank Vancraeyveld, CEO tana-Chemie, erläuterte: „Entwickler, welche Lösungen zu einer besseren Kreislauffähigkeit verfolgen, sehen auch, wie schwer es ist, diese Lösungen zu finden.
Eine große Rolle spielt die Glaubwürdigkeit. Hier gilt es, das Richtige richtig zu tun.“ Darüber hinaus sprach er die Aspekte der Beschaffung an und forderte diesbezüglich Antworten von Seiten der Kommunen. Beschaffung sei maßgeblich, um Entwicklungen voranzutreiben, appellierte er.
MHC-Zertifikat für Entwicklung nachhaltiger Druckfarben
Im Rahmen der Gespräche wurde vom Präsidenten des Cradle to Cradle Products Innovation Instituts und vom akkreditierten Gutachter EPEA Switzerland die Material Health Certification (MHC) in GOLD an die Siegwerk Druckfarben AG & Co. KGaA und Werner & Mertz übergeben. Diese hatte in Zusammenarbeit mit der EPEA Switzerland nachhaltige Druckfarben entwickelt, welche nun erstmals auf Produkten von Werner & Mertz eingesetzt werden. Dieser Durchbruch in der Entwicklung nachhaltiger Druckfarben ist ein weiterer Schritt in Richtung der vollständigen Kreislauffähigkeit.
Bei den Expertengesprächen, organisiert von der EPEA Switzerland, treffen seit 2011 Nachhaltigkeitspioniere aus verschiedenen Branchen sowie Politik, um Wissen auszutauschen und sich weiter zu vernetzen. Begrenzt auf 100 Teilnehmer, findet ein intensiver Austausch statt. Die Ergebnisse sind ein wichtiges Signal Europas an das Cradle to Cradle Products Innovation Institut, die Mutter-Organisation in Kalifornien.