Nachhaltige Druckfarben im Fokus
Die Recyclat-Initiative von Werner & Mertz stellt sich einer neuen Herausforderung in Sachen Nachhaltigkeit: Nach Flaschen aus Recyclingmaterial sollen nun auch die Druckfarben nach dem Cradle-to-Cradle®-Prinzip gefertigt werden.
Mit dem Cradle-to-Cradle®-Druckfarbenprojekt hat Werner & Mertz gemeinsam mit dem Druckfarbenhersteller Siegwerk Druckfarben AG & Co. KGaA und der EPEA Switzerland (Environmental Protection Encouragement Agency) die Entwicklung nachhaltiger UVDruckfarben angestoßen. „Schon lange wünschen wir von Seiten der Industrie die Entwicklung nachhaltiger UV-Druckfarben. Durch die Initiative von Werner & Mertz, dem Engagement und Know-how von Siegwerk und EPEA konnten hier entscheidende Schritte umgesetzt werden, so dass wir hier endlich einen Durchbruch haben“, sagt Albin Kälin, Geschäftsführer der EPEA Switzerland.
Zusammensetzung und Abstimmung von Inhaltstoffen machen den Unterschied Ziel der Zusammenarbeit war die Entwicklung eines Druckfarbensystems bzw. Lackes, das nach dem GOLD-Status der Material Health Certification (MHC) bewertet werden kann. Eines der häufigsten Probleme bisheriger Druckfarben besteht darin, dass viele der üblicherweise verwendeten Pigmente nicht den Anforderungen der EPEA entsprechen. Daher war eines der Hauptziele der Initiative, Pigmente einzusetzen, die sicher für biologische Kreisläufe sind. „Um dies zu erreichen, musste der ursprüngliche Farbwert leicht verschoben werden. Diese alternative Pigmentierung ist für das menschliche Auge allerdings nicht wahrnehmbar“, erklärt Immo Sander, Leiter Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz, „zudem ist
nicht nur das Pigment für die endgültige Farbwiedergabe entscheidend, sondern auch das Druckfarbensystem und der Untergrund, auf den es aufgedruckt wird.“
Siegwerk und EPEA Internationale Umweltforschung GmbH haben hierbei gemeinsam alle Komponenten des Druckfarbensystems bzw. Lackes bis ins letzte Detail geprüft und abgestimmt. Offene toxikologische Fragen wurden erfolgreich geklärt. Das neu entwickelte Druckfarbensystem ist ein sogenanntes Low-Migration-System und somit für kosmetische Artikel und Lebensmittel geeignet.Wie auch für die Recyclat-Initiative bedeutet Nachhaltigkeit für Siegwerk Fortschritt. Als einer der führenden Druckfarbenhersteller sieht das Unternehmen seine Verantwortung darin, mit gutem Beispiel voranzugehen. „Wir haben uns einer
nachhaltigen Entwicklung verpflichtet, die stets die Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen im Blick behält“, fasst Herbert Forker, CEO bei Siegwerk, die Vision des Unternehmens zusammen, „aus diesem Grund freuen wir uns, dass wir als Partner und Experte zu dieser Neuentwicklung beitragen konnten. Siegwerks Forschungs- und Entwicklungsteams arbeiten stets daran, den ökologischen Fußabdruck der Druckfarben weiter zu verbessern und gleichzeitig die starke Farbperformance beizubehalten.“
Erste Tests erfolgreich
Siegwerk hat bereits erste erfolgreiche Andrucktests auf der hauseigenen Testdruckmaschine durchgeführt. Verwendet wurden hierbei Originalmaterialien, die von Werner & Mertz bereitgestellt wurden. Die Ergebnisse waren durchweg positiv: Sowohl auf den Kunststoffen Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) als auch auf Papier war eine gute Verdruckbarkeit der Farben zu beobachten. Zusätzlich zu ersten Andruckversuchen im Technikum bei Siegwerk gab es bereits erste Drucktests bei einer externen Druckerei mit ebenfalls sehr positiven Ergebnissen.
Im Mai folgen weitere Drucktests von Produkten von Werner & Mertz in anderen Druckereien, vorgesehen sind Etiketten für den Frosch Citrus Badreiniger sowie für die Front-Labels der green care PROFESSIONAL Produkte für gewerbliche Anwender. Diese Produkte sind bereits Cradle to Cradle Certified™ GOLD zertifiziert, deren Verpackungen BRONZE oder SILBER. Im Anschluss an die Drucktests steht nun noch die Validierung der Farbmetrik und der Druckmuster von Seiten Werner & Mertz aus. Danach kann die MHC-Zertifizierung durch den akkreditierten Gutachter EPEA erfolgen, wobei auch wissenschaftlich basierte Aussagen zur Materialgesundheit dokumentiert werden.